Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg GmbH (VBB)

Wir nominieren den VBB wegen der Vergabe der aktuellen Betreiberlizenz für die Strecke Brandenburg/Havel – Rathenow an die Märkische Regiobahn der Veolia.

Erst nach der aufwendigen und kostengünstigen Sanierung 2005 wurden die Bahnhöfe der o.g. Strecke barrierefrei gestaltet. Fahrgästen war es nun möglich, ohne Hindernisse und ohne die Hilfe Dritter von der Bahnsteigkante in die Waggons einzusteigen.

Seit dem Betreiberwechsel im September 2007 klafft nun eine Lücke von ca. 30 cm zwischen Bahnsteigkante und Waggontür, zudem liegt der Waggonboden ca. 15 cm unterhalb der Bahnsteigkante. Die hohen Sanierungskosten wurden somit ad absurdum geführt – ein Zustand, den wir so nicht hinnehmen möchten.

Mit der Nominierung fordern wir den VBB gleichzeitig auf, für die Barrierefreiheit auf allen Strecken einzutreten und diesmal die Barrierefreiheit bei der erneuten Lizenzvergabe im September 2009 zu berücksichtigen.




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DHL "Packstation für Jedermann"

Wir nominieren die DHL für den Einsatz ihrer automatischen Paketabgabestationen. Auf ihrer Internetseite wirbt bzw. warb die DHL mit dem Slogan "Packstation für Jedermann"

Wir fragen uns allerdings, ob die DHL kleine Menschen bzw. Menschen, die aus sitzender Position heraus agieren, nicht zu ihren Kunden zählen wollen. Das käme allerdings einem Grundgesetzverstoß gleich.

Dem ABB sind bereits über zehn solcher Packstationen im Land Brandenburg u.a. in Potsdam, Strausberg und Rathenow bekannt.

Das Ziel der Packstation ist die Vereinfachung der Versendung von Paketen und Päckchen. Allerdings ist es für Rollstuhlfahrer sowie für kleinwüchsige Menschen kaum möglich, alle Paketfächer zu erreichen. So wird die Nutzbarkeit der Packstationen für gleich mehrere Personengruppen eingeschränkt.

Mit der Nominierung fordern wir die DHL auf, künftig rechtzeitig Behindertenverbände bei der Planung von Produkten für "Jedermann" einzubeziehen. Nur so kann sichergestellt werden, dass auch Menschen mit Behinderungen Zugang zu öffentlichen Serviceangeboten haben.



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Großpflaster

Wir nominieren das breitfugig verlegte „Großpflaster" aus Naturstein für den Betonkopf 2008. Ein Pflasterstein allein hätte sicherlich nicht unsere Nominierung verdient. Ausschlaggebend ist die Art der Verlegung und die Materialbeschaffenheit der Pflastersteine. In vielen Kommunen und Städten im Land Brandenburg werden mit Verweis auf historische Stadt- und Dorfkernsanierung Gehwege, Straßen und Plätze in Stolperfallen verwandelt. Dieses Vorgehen erfolgt meist nicht gedankenlos, sondern gar vorsätzlich.

Dabei ist bei genaueren Hinsehen eigentlich nicht nachvollziehbar, warum mit öffentlichen Geldern die Gesundheit und die Mobilität der meisten Menschen in unserer Gesellschaft aufs Spiel gesetzt wird. Abgesehen davon, dass Flächen mit breitfugig verlegten Pflastersteinen für Rollstuhl- und Rolllatorfahrern, sowie für Kinderwagen und Einkaufstrollies kaum passierbar sind, verbirgt sich bei Dunkelheit die Gefahr des Stolperns auch für jeden noch nicht mobilitätsbeeinträchtigen Menschen.

Da wir keine bestimmten Kommunen und Städte besonders herausheben wollen, nominieren wir symbolisch alle bereits realisierten und geplanten Bauprojekte im Land Brandenburg, bei denen das breitfugige Naturstein-Großpflaster eingesetzt wurde.

Mit der Nominierung möchten wir zu einem Denkanstoß bei Denkmalschutzbehörden, Sanierungsträgern, Straßenbauplanern und allen Befürwortern von historisch motiviertem Unsinn anregen und bei künftigen Bauvorhaben alle Beteiligten zur Vernunft aufrufen.




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Pfandflaschenrücknahmeautomaten

Wir nominieren die Hersteller von Pfandflaschenrücknahmeautomaten für den Betonkopf 2008. Bei der Planung und Herstellung der Automaten, über die seit Ende vergangenen des Jahres in einer großen Zahl von Supermärkten die Rückgabe des Pfandleergutes erfolgt, sind die Belange von Menschen mit Behinderungen nicht berücksichtigt worden.

Weder das Zwei-Sinne-Prinzip wurde beachtet, noch die Erreichbarkeit aus sitzender Positionen beim Flascheneinwurf. Die beiden Faktoren dürften eigentlich für die verantwortlichen Produktdesigner und Ingenieure bei der Planung der Automaten keine unbekannte Größe gewesen sein. Ein Blick in den DIN- Fachbericht 124 „Gestaltung barrierefreier Produkte“ hätte genügt, um die vorhanden Mängel an Geräten, die nicht nur brandenburgweit flächendeckend eingesetzt werden, zu verhindern.

Mit der Nominierung möchten wir gleichzeitig die Hersteller von Pfandflaschenrücknahmeautomaten zu einer Überarbeitung ihres Produktkonzeptes auffordern, um eine Nutzbarkeit für einen größtmöglichen Teil der Supermarktkunden zu gewährleisten.






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www.betonkopf-brandenburg.de

E-Mailmailto:info@abbev.de?subject=Betonkopf%20Brandenburg